ALB (bis 2011)
Das Automatisierte Liegenschaftsbuch (ALB) wurde aus dem früher manuell geführten Katasterbuchwerk entwickelt und enthält dessen Inhalt in digitaler Form. Im ALB sind die Daten sämtlicher Flurstücke gespeichert. Das ALB ist Teil des amtlichen Verzeichnisses der Grundstücke nach dem laut Grundbuchordnung die Grundstücke im Grundbuch benannt werden (§2 Abs. 2 GBO). Das ALB gliedert sich nach Gemarkungen, Fluren und diese wiederum in Flurstücke. Flurstück ist die Bezeichnung der Flächen, die im ALB unter einer Nummer gebucht werden. Das Flurstück kann dabei in Flächen verschiedener Nutzungsart (z.B. Wald und Acker) unterteilt sein. Landwirtschaftlich genutzte Flächen können zusätzlich nach ihrer Qualität klassifiziert werden. Die Buchungseinheit für Flächen im Grundbuch ist das Grundstück. Es kann aus einem oder mehreren Flurstücken bestehen. Das ALB enthält auch personenbezogene Daten, die dem Datenschutz unterliegen. Die betreibenden Vermessungsverwaltungen haben geeignete und organisatorische Maßnahmen zum Schutz vor unberechtigten Zugriffen auf die ALB-Daten getroffen. Das ALB ist in das Datenschutzregister aufgenommen. Das ALB ist kein Geoinformationssystem – da die Flurstücksdaten nur adresskodiert vorliegen. Der korrekte Raumbezug wird mit der Automatisierten Liegenschaftskarte (ALK) hergestellt. Das Nachfolgeverfahren ALKIS wird die Daten von ALB und ALK zusammen fassen.

ALK (bis 2011)
Die automatisiert geführte Liegenschaftskarte bildet als bildlicher Teil zusammen mit dem Automatisierten Liegenschaftsbuch (ALB) das Liegenschaftskataster.

ALKIS (ab 2011)
Das Amtliche Liegenschaftskataster-Informationssystem (ALKIS) soll in Zukunft in Deutschland die Automatisierte Liegenschaftskarte (ALK) und das Automatisierte Liegenschaftsbuch (ALB) in einem System vereinen. ALKIS wurde von der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV) entwickelt.

ATKIS (ab 2011)
ATKIS steht als Initialwort (Akronym) für das Amtliche Topographisch-Kartographische Informationssystem, das zum Zwecke der digitalen Führung der Ergebnisse der topographischen Landesaufnahme und der amtlichen topographischen Karten auf Empfehlung der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV) von den Landesvermessungsämtern und dem Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) seit 1990 aufgebaut wird.

Bauleitplanung
Die Bauleitplanung ist das wichtigste Planungsinstrumentarium zur Lenkung und Ordnung der städtebaulichen Entwicklung einer Gemeinde. Sie ist gegliedert in vorbereitende Bauleitplanung – §§ 5 – 7 BauGB – (Aufstellung des Flächennutzungsplans für das gesamte Gemeindegebiet) und verbindliche Bauleitplanung – §§ 8 – 10 BauGB – (Aufstellung von Bebauungsplänen für räumliche Teilbereiche des Gemeindegebiets). In Deutschland stellt § 1 des Baugesetzbuches hohe Anforderungen an die Bauleitplanung. Nach den dort festgelegten Grundsätzen sollen Bauleitpläne u.a. dazu beitragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln. Zum Beispiel ist in § 1 Abs. 6 Nr. 7 festgelegt, dass bei der Aufstellung der Bauleitpläne „die Belange des Umweltschutzes, des Naturschutzes und der Landschaftspflege, insbesondere des Naturhaushaltes, des Wassers, der Luft und des Bodens einschließlich seiner Rohstoffvorkommen sowie das Klima“ zu berücksichtigen sind. Die Bauleitplanung wird daher in der Regel durch die Landschaftsplanung naturschutzfachlich begleitet und enthält regelmäßig einen gesonderten Umweltbericht.

CAD
Rechnerunterstützte Konstruktion oder englisch Computer Aided Design (CAD). Mit CAD-Programmen erstellt man technische Zeichnungen.

Facilitymanagement
Anlagenmanagement bzw. Facility-Management (Abk.: FM) bezeichnet die Verwaltung und Bewirtschaftung von Gebäuden, Anlagen und Einrichtungen (engl. facilities).

Geoinformatik
Die Geoinformatik ist die Lehre des Wesens und der Funktion der Geographischen Information und ihrer Bereitstellung in Form von Geodaten. Sie bildet die wissenschaftliche Grundlage für Geographische Informationssysteme (GIS). Allen Anwendungen der Geoinformatik gemeinsam ist der Raumbezug.

Die drei Hauptaufgaben der Geoinformatik sind:

  • Entwicklung und Management von Datenbanken mit geographischen Informationen
  • Analyse und Modellierung der Daten
  • Entwicklung und Integration der Werkzeuge und Software für ebendiese Aufgaben

GIS
Ein geographisches Informationssystem (auch: Geoinformationssystem, Kurzform GIS) ist ein „rechnergestütztes Informationssystem, das aus Hardware, Software, Daten und den Anwendungen besteht. Mit ihm können raumbezogene Daten digital erfasst und redigiert, gespeichert und reorganisiert, modelliert und analysiert sowie alphanumerisch und grafisch präsentiert werden.“ (Lit.: R.Bill, 1994) Es vereint eine Datenbank und die zur Bearbeitung und Darstellung dieser Daten nützlichen Methoden (Kurzdefinition nach Fédération Internationale des Géomètres).

GPS
Global Positioning System. Positionsbestimmung mittels Satelliten auf der Erde. Das in der Vermessung verwendetete Verfahren (differentielles GPS) erreicht eine Genauigkeit in Lage und Höhe von ca. 2 cm.

Ingenieurvermessung
Als Ingenieurvermessung bezeichnet man das Teilgebiet der Vermessung, das für das Bauen komplexer Bauwerke wie Gebäude, Straßen, Brücken, Tunnel und im Maschinen- und Anlagenbau benötigt wird. Aufgaben sind unter anderem Massenermittlungen, Abstecken von Bauachsen und -höhen, Setzungsmessungen während der Baumaßnahmen und baubegleitende Kontrollmessungen.

Orthophotos
Ein Orthofoto (griech. orthós richtig, gerade, aufrecht) ist eine naturgetreue, verzerrungsfreie und maßstabsgetreue fotografische Abbildung der Erdoberfläche. Bei einer Luftbildaufnahme entstehen Verzerrungen einer fotografischen Zentralprojektion sowie Verzerrungen durch Höhenunterschiede des Geländes und, bei Satellitenbildern, Verzerrungen durch die Erdkrümmung. Analoge Bilder lassen sich durch optische Projektionsmethoden (Orthofotoprojektor) orthorektifizieren. Digitalaufnahmen werden anhand von digitalen Geländemodellen neu berechnet und, anhand von Punkten mit bekannten Koordinaten (sog. Ground Control Points (GCP)), georeferenziert. Orthofotos werden als geo-referenzierte Digitale Orthophotos (DOP) angeboten. DOP eignen sich unter anderem als Kartenhintergrund für Geoinformationssysteme (GIS). Zusammen mit weiteren Karteninformationen, wie zum Beispiel Ortsnamen und einem Koordinatengitter, wird das Orthofoto zur Orthofotokarte. Orthofotos werden entsprechend dem Anwendungszweck in verschiedenen Maßstäben und Auflösungen erzeugt. Die Landesvermessung erzeugt Orthofotos aus Bildflügen mit hoher Auflösungen bis zu 25 cm je Bildpunkt.

PlanzV
Mit Planzeichenverordnung bezeichnet man die „5. Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts“ vom 18. Dezember 1990, abgekürzt auch „Planzeichenverordnung 1990“ oder „PlanzV 90“, veröffentlicht im BGBl. 1991 I S.58, BGBl. III 213-1-6. Die Verordnung regelt die in den Bauleitplänen nach dem Baugesetzbuch (Bebauungs- und Flächennutzungspläne) zu verwendenden Planzeichen.

SüVO
Landesverordnung über die Selbstüberwachung von Abwasseranlagen und Abwassereinleitungen SüVO – Selbstüberwachungsverordnung (Schleswig-Holstein, 24. Januar 2007) Diese Verordnung regelt die Selbstüberwachung von Abwasseranlagen und des von Einleitungen aus Abwasseranlagen beeinflussten Gewässers.